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Per Anhalter durch die Galaxis

Nun ist es also soweit, nach Hörspielen, Büchern, Computerspielen, TV-Serien, Comics und mehr bekommt eine der populärsten Geschichten der Neuzeit einen Kinofilm spendiert: Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis".

Filmplakat

Vorweg, ich habe die Bücher gelesen (zumindest die ersten 3, aber für den Film reichte das) und auch die 6teilige BBC-Verfilmung gesehen, wusste also etwa, was mich erwartet. Im Vorfeld vom Trailer und dem, was ich so zur Umsetzung erfahren habe, etwas enttäuscht, bin ich dennoch ins Kino gegangen um mir mal anzuschauen, was draus gemacht wurde.

Die Handlung dürfte eingefleischten Fans geläufig sein, soll hier also nur nochmal für diejenigen, die den Stoff nicht kennen, kurz zusammengefasst sein: der Brite Arthur Dent (Martin Freeman) erfährt eines Tages von seinem langjährigen Freund Ford Prefect (Mos Def), dass dieser eigentlich nicht aus Guildford, sondern von einem kleinen Planeten in der Nähe der Beteigeuze kommt und Autor eines intergalaktischen Reiseführers ist. Damit nicht genug soll die Erde in wenigen Minuten zerstört werden, um Platz für eine Hyperraum-Expressroute zu machen. Um die Illusion auch gleich zu zerstören: das passiert auch tatsächlich, allerdings können die beiden "per Anhalter" von der Erde fliehen und landen letztendlich auf dem Raumschiff "Herz aus Gold", welches der Präsident der Galaxis Zaphod Beeblebrox (Sam Rockwell), ein Egozentriker mit 2 Köpfen und 3 Armen, entführt hat. Mit an Bord ist die einzig weitere Überlebende der Menschheit, Tricia McMillan, kurz Trillian (Zooey Deschanel) und der depressive Androide Marvin.

Weiter möchte ich hier nicht darauf eingehen, denn eigentlich ist die Handlung verhältnismäßig nebensächlich. Douglas Adams' Kreation lebt hauptsächlich von ihrem Humor, der sich zum größten Teil aus Wortspielen, absurden Vergleichen und skurrilen Beschreibungen alltäglicher Dinge zusammensetzt. Diesen auf die große Leinwand zu bringen ist ein Drahtseilakt, der ohne Abstriche nicht funktionieren kann, und so wurden weite Teile des Stoffs auch ausgelassen oder zusammengestrichen, sodass einige bekannte und beliebte Gags einfach fehlen. Stattdessen beschränkte man sich darauf, eine möglichst kohärente Handlung zu entwerfen mit einigen länger ausgeführten Schlüsselszenen. Dies gelingt größtenteils, einiges wurde weggelassen, neues hinzugefügt. Auch diejenigen, die die Bücher kennen, werden einige neue Szenen entdecken… ob sie denen viel abgewinnen können ist aber eine andere Frage.

Für jemanden wie mich, der mit dem Stoff vertraut ist, gab es dennoch wenige Überraschungen im Film. Es wurde einigermaßen solide umgesetzt, was umgesetzt werden konnte, interessant war bestenfalls zu schauen, wie (beispielsweise der 2köpfige Zaphod, das Raumschiff "Herz aus Gold", der Planetenkonstruktionsraum oder auch der Reiseführer selbst). Die netten Beschreibungen aus dem Reiseführer, mit schön skurrilen Animationen untermalt, kommen leider zu kurz, was aber für einen Film zu verkraften ist. Der schwer adaptierbare Humor geht im Film hauptsächlich auf die Kosten von Marvin oder dem Reiseführer, dürfte aber Leute, die nicht wissen was sie erwartet, teils verwirren, teils nerven.

Allgemein kann man sagen, dass der Film für diejenigen, die den Stoff kennen, nur wenige Überraschungen bietet und für diejenigen, die ihn nicht kennen, doch teilweise sehr konfus daherkommen dürfte. Alles in allem ist der Film also eher Fans zu empfehlen, alle anderen sind mit den Büchern besser bedient.

7 von 10 Punkten