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Gothika

Gothika bietet viel Neues und Gutes… doch das was gut ist, ist nicht neu, und das was neu ist, ist nicht gut.

Filmplakat

Dr. Miranda Grey (Halle Berry) ist Psychiaterin in einer etwas abgeschiedenen schlossartig anmutenden Irrenanstalt, verheiratet mit deren Chef (Charles Dutton) und eigentlich scheint in ihrem Leben alles bestens zu laufen. Bis zu einer Unwetternacht, in der sie dank einer unterspülten Straße einen anderen Heimweg antreten muss und dabei hinter einer Brücke beinahe ein Mädchen (Kathleen Mackey) überfährt, welches mutterseelenallein leicht bekleidet mitten auf der Straße steht. Als sich Dr. Grey ihr daraufhin nähert, bekommt sie einen Blackout und wacht 3 Tage später wieder in ihrer Anstalt auf - allerdings auf der anderen Seite der Gitter.

Sie erfährt, dass sie ihren Mann auf brutalste Art und Weise umgebracht haben soll, und sitzt daher nun (rein zufällig natürlich in ihrer eigenen Klinik) unter ihren Ex-Patienten als Leidensgenossin. Mit-Insassin Chloe (Penélope Cruz) ernüchtert sie mit der Erkenntnis, was immer sie sagt, es spielt keine Rolle, da eh jeder davon überzeugt ist, sie sei durchgedreht.

Dennoch ist sie von ihrer Unschuld überzeugt, weiß allerdings nicht, wie sie sie beweisen soll. Paranoia quält sie, denn offenbar wird sie von jenem Mädchen weiterhin heimgesucht… Es stellt sich heraus, dass es sich um die verstorbene Tochter eines weiteren Anstalts-Mitarbeiters (Bernhard Hill) handelt, sie also offenbar ein Geist ist.

Von nun an entwickelt sich der Film zu einem mehr oder weniger gut zusammengeklauten Geister-Horror-Schinken mitsamt flimmernder und gelegentlich ausfallender Beleuchtung in der Klapse, der Einsicht, dass es wohl grundsätzlich Nacht und schlechtes Wetter ist und dass ihr ehemaliger Mitarbeiter Pete Graham (Robert Downey Jr.) ihr vielleicht an die Gurgel (oder die Unterwäsche) will. Unterdessen macht sich Greys Geisterfreundin offenbar lieber einen Spaß daraus in Rätseln zu sprechen, ihr ab und an zu helfen um sie im nächsten Augenblick doch wieder zu verprügeln, anstatt ihr einfach zu sagen, was Phase ist.

Dazwischen gibt's ein bisschen Blut und selbstverletzendes Verhalten, düstere Stimmung und ein paar Schockeffekte, die aber das einzige sind, was einen bei diesem Film vom Hocker haut. Ich fange lieber nicht an, über diverse logische Lücken (vor denen es hier nur so strotzt, das Ende muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen) zu lästern, denn damit müsste ich wahrscheinlich die meisten Filme dieses Genres a priori als Müll abstempeln. Zum Ende selbst muss ich noch sagen, dass selbst mein Mitbewohner und ich zwischendurch auf bessere "Auflösungen" gekommen sind als die, die uns hier aufgetischt wurde… zumindest wären die in sich schlüssiger gewesen. Die Formel, aus anderen Filmen (The Ring, The Others, The 6th Sense, 8mm) Ideen zu adaptieren, geht hier gründlich in die Hose.

Was bleibt also zu diesem Film zu sagen? Nunja, wer einen Film für einen Videoabend mit Freunden sucht, sich gern ein bisschen schocken lassen möchte, ohne sich darüber großartig Gedanken machen zu müssen, der wird hier vielleicht noch seinen kurzweiligen Spaß haben. Wer allerdings etwas mehr Anspruch an einen Film erhebt, ist hiermit falsch beraten. Die recht gute Besetzung ist verheizt an Rollen, die eindimensional gestrickt sind und die Schock-Effekte täuschen nicht über das löchrige Drehbuch hinweg.

Bleibt nur die Hoffnung, dass die recht offensichtliche Drohung mit einer Fortsetzung nicht in die Tat umgesetzt wird.

4 von 10 Punkten