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Team America: World Police

Mal wieder ein Film von Trey Parker und Matt Stone, den Machern von South Park - Team America: World Police.

Filmplakat

"Team America" ist eine US-Spezialeinheit zur Terroristenbekämpfung, deren Stützpunkt in den Präsidentenköpfen des Mount Rushmore liegt. Vorgestellt werden sie bereits in der ersten Szene, als sie Paris (viertausendundeinpaarzwerquetschte Kilometer östlich von Amerika) in Schutt und Asche legen, während sie versuchen 4 islamische Terroristen auszuschalten. Einer der Truppe muss dabei nach einem Liebesgeständnis an ein Teammitglied sein Leben lassen, woraufhin ein neues Mitglied her muss.

Dazu ausgewählt wird Broadway-Schauspieler Gary, der durch seine Schauspielkunst der Beste für den nächsten Auftrag sein soll: Er soll sich in einer Bar in Kairo als Terrorist ausgeben und Details zu einem bevorstehenden Terroranschlag herausfinden. Dass auch dabei nicht alles glatt läuft und diverse ägyptische Kulturgüter dran glauben müssen, ist absehbar.

Viel weiter möchte ich auf die spärliche Handlung auch nicht eingehen, die nur den Rahmen für allerlei actionüberladene Szenen bildet und so ziemlich alles parodieren soll, was sich bewegt. Der Film wirkt wie ein großer Rundumschlag gegen Amerikas Patriotismus und Arroganz, Terroristen, friedliebende Schauspieler, Jerry-Bruckheimer-Filme und nicht zuletzt sich selbst. Begleitet von provokanter Musik ("Everyone has AIDS", "America - Fuck yeah", "Pearl Harbor sucked and I miss you") und zahllosen Kraftausdrücken werden die Grenzen des guten Geschmacks ausgelotet und gezielt überschritten. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten bekommen ihr Fett weg, darunter das nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim Yong Il, Schauspieler der "Film Actors Guild" (kurz F.A.G., was für ein Brüller *rolleyes*) wie Alec Baldwin, Sean Penn, Matt Damon oder Samuel L. Jackson, U.N.-Waffeninspektor Hans Blix und sogar Michael Moore, der hier als militanter Selbstmordattentäter mit Senf im Bart portraitiert wird.

Was will einem dieser Film nun sagen? Sicherlich ausgelegt ist er als Politsatire mit einigen Querschlägen gegen alle möglichen Hollywood-Clichés. Allerdings bleibt der schale Beigeschmack dessen, dass für niemanden Partei ergriffen wird und niemand Sympathieträger ist, der Film gänzlich ohne Aussage stehen bleibt und so nur als nihilistische Abrechnung mit all dem verstanden werden kann, womit sich die Welt beschäftigt. Zusammengefasst also ein Aufruf dazu, sich um alles einen Dreck zu scheren… Prost Mahlzeit.

Zwischendurch stellt sich einem auch oft genug die Frage, ob nun ein Cliché parodiert oder bedient wird, denn so richtig wird die Grenze dazwischen nie deutlich. So ist es mir schlussendlich auch nicht möglich, den Film als gut oder schlecht zu bewerten. Einige Szenen funktionieren, sind witzig und werfen für sich allein stehend ein gutes Bild auf den Film… werden aber von zahlreichen Geschmacklosigkeiten in den Schatten gestellt.

Kann man so einen Film empfehlen? Nunja, wer auf Scherze steht, die selten über die Gürtellinie schlagen oder mal wieder einen Monolog über "dicks and pussies" ähnlich dem von Bullet Tooth Tony in Snatch hören wollte, wer den Film Pearl Harbor Mist fand, schon immer mal Puppensex sehen wollte oder wie viel eine Marionette kotzen kann und wem das weltpolitische Geschehen eigentlich völlig am Arm vorbei geht, der wird an diesem Film seinen Spaß haben. Allen anderen ist er bestenfalls mit Vorsicht zu empfehlen.

4 von 10 Punkten